Vom 25. Mai bis zum 14. Juni hatte die Stadt Nordhorn an der deutschlandweiten Aktion „Stadtradeln“ teilgenommen. Nun fand im Rathaus die Preisverleihung zu der Veranstaltung statt. Neben Preisen für die beste Einzelradlerin, den besten Einzelradler, die aktivsten Schulen und das stärkste Team wurden auch zahlreiche Preise unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost. Bürgermeister Thomas Berling und der Umweltbeauftragte Gerwin Rademaker stellten außerdem die Auswertungsergebnisse für Nordhorn im Vergleich zu anderen Städten vor.

Ergebnisse

Rund 226.000 Kilometer wurden während des dreiwöchigen Aktionszeitraums in Nordhorn gesammelt. Das entspricht einer Kohlendioxid-Einsparung von rund 32 Tonnen. 950 aktive Radlerinnen und Radler in 53 Teams hatten sich daran beteiligt. Damit waren sowohl die Teilnehmerzahl als auch das Gesamtergebnis geringer, als im Vorjahr. Als Grund vermuten Berling und Rademaker den veränderten Aktionstermin. Diesmal hatte das Stadtradeln bereits vor den Sommerferien stattgefunden: „Das hat zwar für stabileres Wetter und längere Radelabende gesorgt, aber viele Schulen waren zu dieser Zeit mit anderen Projekten ausgelastet“, so Rademaker. Die Beteiligung der Nordhorner Schulen sei erfahrungsgemäß die wichtigste Einflussgröße auf das Endergebnis. In Zukunft wolle man es den Bildungseinrichtungen daher noch einfacher machen, die Kilometer der Schülerinnen und Schüler zu melden.

Positiv konnte der Umweltbeauftragte jedoch vermerken, dass die Nordhornerinnen und Nordhorner deutlich mehr Kilometer pro Person sammelten, als im Vorjahr. So stieg die durchschnittliche Kilometerzahl von rund 180 auf rund 240 pro Person, der beste jemals in Nordhorn erreichte Wert.

Rademaker präsentierte auch die aktuelle Platzierung Nordhorns im Vergleich zu allen anderen knapp 1000 Stadtradeln-Kommunen. Da das Stadtradeln in einigen Orten noch nicht abgeschlossen ist, handelte es sich um den aktuellen Zwischenstand. Demnach liegt Nordhorn mit den gesammelten Radkilometern aktuell deutschlandweit auf Rang 66. Die ersten Plätzen belegen erwartungsgemäß die einwohnerstärksten Teilnehmerkommunen, nämlich die Region Hannover und die Metropole Ruhr, gefolgt von Berlin. Beschränkt man sich auf den Vergleich innerhalb Niedersachsens, so liegt Nordhorn jedoch aktuell auf einem sehr guten vierten Platz. Im Vergleich aller mittelgroßen Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Deutschland steht Nordhorn aktuell auf Rang 7.

Verlosung

Den Hauptpreis der Verlosung gewann Petra Lauinger. Sie erhielt von der Sparkasse Grafschaft Bentheim einen Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro zu einem neuen Fahrrad. Bereits im Vorfeld der Preisverleihung hatte sie sich für ein neues Elektrorad entschieden, dass sie nun stolz präsentierte. „Ich wusste gar nicht, dass es etwas zu gewinnen gibt, sondern habe für die gute Sache mitgemacht. Umso mehr habe ich mich dann natürlich über die Überraschung gefreut“, so Lauinger. Der zweite Preis, ein 500 Euro Reisegutschein von der AOK, ging an Frank Rawers vom Team der Stadtverwaltung. Einen Nordhorn-Gutschein im Wert von 100 Euro gewann Anneliese Brümmer. Gestiftet hatte ihn die Grafschafter Volksbank. Weitere Preise wurden vom Grafschaft Bentheim Tourismus, den Fahrradgeschäften Kamps, Winkelmann, Peinert und Flotte Fietse, sowie von der HSG Nordhorn-Lingen, dem Kultur- und Tourismuszentrum Alte Weberei und der Stadt Nordhorn gestiftet.

Beste Leistungen

Die beste Einzelradlerin war, wie in den Vorjahren, Bernadette Krage vom Team der Tanzschule Christina Jobmann. Sie konnte ihre Kilometerleistung gegenüber dem Vorjahr noch einmal um rund 200 Kilometer steigern und sammelte insgesamt 1.850 Kilometer. Als Preis erhielt sie dafür eine Lenkertasche von Fahrrad Winkelmann.

Den Preis für die beste Einzelleistung bei den Männern sicherte sich Heinz-Günter Kropp vom Team der Agentur für Arbeit. Er sammelte im Aktionszeitraum unglaubliche 4.586 Kilometer und somit über 200 Kilometer am Tag. Sein Preis ist ebenfalls eine Lenkertasche, gesponsert von Fahrrad Kamps.

In der Kategorie radelaktivste Schule siegte erneut das Gymnasium Nordhorn mit knapp 23.000 gesammelten Kilometern. Alle 127 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen Imbissgutschein, gestiftet von der Stadt Nordhorn. Der Sonderpreis Grundschule ging an die Maria-Montessori-Schule. Hier hatten die Kinder, Lehrer, Eltern sowie der Förderverein knapp 12.700 Kilometer zusammengetragen. Als Preis erhalten alle Kinder Trinkflaschen von den Nordhorner Versorgungsbetrieben NVB.

Den Preis für das stärkste Team errang die Tanzschule Christina Jobmann. Das Team unter der Leitung von Stadtradeln-Star Burkhard Friedrich konnte mit 63 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fast 30.000 Kilometer sammeln. Als Preis gibt es dafür eine Kanutour mit Rahmenprogramm, gestiftet vom Kanu-Camp Nordhorn.

Stadtradeln-Stars

Tanzschulgeschäftsführer Burkhard Friedrich selbst steuerte 1.457 Kilometer zum Teamergebnis bei und war damit auch der mit deutlichem Abstand stärkste unter den drei diesjährigen Stadtradeln-Stars. Gemeinsam mit Textilhausbesitzerin Christin Kamps und dem Ratsvorsitzenden Ewald Mülstegen hatte er zu Beginn des Aktionszeitraums symbolisch den Autoschlüssel abgegeben. Während der drei Aktionswochen hatten die Stars vollständig auf das Autofahren verzichtet und in einem Online-Tagebuch von ihren Erfahrungen berichtet. „Meine längsten Strecken waren von meinem zu Hause am Isterberg zur Außenstelle in Emlichheim und zurück, aber mit gutem Zeitmanagement hat das immer geklappt“, so Friedrich. Er habee die autofreie Zeit unter anderem genutzt, um Lastenfahrräder zu testen. „Jetzt weiß ich genau, was so ein Lastenfahrrad für meine Ansprüche können muss und dass wir uns auf jeden Fall eines für die Tanzschule zulegen werden“, so Friedrich.

Ausblick

Berling und Rademaker bedankten sich abschließend bei allen Radlerinnen und Radlern, den Sponsoren sowie beim Grafschafter ADFC. Dieser hatte unter anderem die angebotenen Fahrradtouren begleitet. Auch die gute Zusammenarbeit mit Bad Bentheim, der einzigen weiteren Teilnehmerkommune in der Grafschaft, wurde von den beiden betont. „Es bleibt zu hoffen, dass im kommenden Jahr wieder mehr Grafschafter Kommunen am Stadtradeln teilnehmen, denn gemeinsam können wir viel mehr für den Klimaschutz und die Fahrradfreundlichkeit erreichen“, so Berling.