VVV Nordhorn e.V.

Nordhorn erneut für Radverkehrsförderung ausgezeichnet

Zukunftspreis im Wettbewerb „Klima kommunal“ für Komfortradwege

Für ihr Projekt zum Ausbau von „Komfortradwegen“ ist die Stadt Nordhorn erneut mit einem renommierten Preis ausgezeichnet worden. In Hannover überreichte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies am Dienstag, den 28. August 2018 den „Zukunftspreis Klima kommunal 2018“ an Stadtbaurat Thimo Weitemeier und Anne Kampert vom Amt für Straßenbau, Entwässerung und Verkehr. Der Preis der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens und des Umweltministeriums ist mit 5.000 Euro dotiert.

Wettbewerb Klima kommunal
Der Wettbewerb „Klima kommunal“ wird von den kommunalen Spitzenverbänden Niedersachsens und dem Umweltministerium ausgelobt und zeichnet alle zwei Jahre herausragende kommunale Klimaschutzprojekte in Niedersachsen aus. Insgesamt wurden in diesem Jahr 14 Preise verliehen, darunter 12 für sogenannte „Klimaschutz-Leuchttürme“. Die Gemeinde Cremlingen wurde Hauptsieger und darf sich ab sofort „Niedersächsische Klimakommune 2018“ nennen. Die Stadt Nordhorn erhielt den Zukunftspreis für das richtungsweisendste Klimaschutzprojekt im Wettbewerb.

Preisverleihung
Bei der feierlichen Preisverleihung am Abend des 28. August 2018 im Alten Rathaus in Hannover sagte Umweltminister Lies: „Die Klimaschutz-Leuchttürme und der Zukunftspreis führen uns deutlich vor Augen, dass Kommunen in ganz Niedersachsen Großes für den Klimaschutz leisten.“ Der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages Bernhard Reuter stellte eine Besonderheit fest: „Ein wichtiges Thema war in diesem Wettbewerb die klimafreundliche Mobilität. Von den eingereichten 46 Projekten befassen sich 16 mit diesem Thema, deutlich mehr als in den vorherigen Wettbewerbsrunden. Das zeigt, dass die wichtige Frage nach der Zukunft unserer Mobilität jetzt aktiv von den niedersächsischen Kommunen angegangen wird.“ Auch Nordhorns Projekt „Komfortradwege“ ist ein Mobilitätsprojekt.

Konsequente Radverkehrsförderung
Weitemeier freute sich über die große Anerkennung für die Arbeit der Stadt Nordhorn: „Rat und Verwaltung stecken viel Energie und Kreativität in die konsequente Förderung des Radverkehrs, weil wir hier gleichzeitig etwas für den Klimaschutz und für die Gesundheit den Nordhornerinnen und Nordhorner tun können“, so der Stadtbaurat am Rande der Preisverleihung. Dass Nordhorn, die Grafschaft Bentheim und das deutsch-niederländische Grenzgebiet bereits starke Fahrradregionen seien, mache die Bemühungen umso richtiger: „Um im Bereich Klimaschutz wirklich etwas bewegen zu können, muss man auf vorhandenen Stärken aufbauen. Da ist noch sehr viel Potential, das wir Schritt für Schritt erschließen wollen.“

Projekt Komfortradwege
Das Projekt „Komfortradwege“ wurde im Februar bereits mit einem weiteren Preis ausgezeichnet, dem Deutschen Fahrradpreis. Hier belegte Nordhorn deutschlandweit den dritten Platz. Gegenstand des Projekts ist der Ausbau der Fahrradstrecke entlang des Nordhorn-Almelo- und des Verbindungskanals von der Niederländischen Grenze bis zum Ems-Vechte-Kanal. Unter anderem wurde in diesem Jahr an den Kreuzungen Heseper Weg und Frensdorferhaar die Vorfahrtsregelung zugunsten des Radverkehrs geändert. Große Teile des Radwegs wurden außerdem aufwendig saniert und dort, wo eine Verbreiterung nicht möglich war, eine zweite Fahrspur angelegt. So wurde mehr Platz auf der viel befahrenen Strecke geschaffen. Entstanden ist eine durchgehend bevorrechtigte Komfortradwegeverbindung von rund sieben Kilometern Länge. Die verbesserte Infrastruktur soll den Bürgerinnen und Bürgern im Alltag den häufigeren Umstieg vom Auto aufs klimafreundliche Fahrrad erleichtern.

Begründung der Jury
Mehr als ein Drittel aller eingereichten Wettbewerbsbeiträge hatte sich mit dem Thema klimafreundliche Mobilität auseinandergesetzt. Dass aber gerade das Projekt aus Nordhorn besonders zukunftsweisend ist, begründete die achtköpfige Fachjury folgendermaßen:

„Das städtebauliche Leitbild der autogerechten Stadt ist heute überholt. Vielmehr gewinnen steigende Lebensqualität durch Grünflächen sowie Gesundheits- und Klimaschutz dank emissionsfreier Mobilität stetig an Bedeutung. Eine Verkehrswende kann jedoch nur gelingen, wenn die Bedeutung des motorisierten Individualverkehrs zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsträger abnimmt. Gerade im Stadtverkehr besteht ein hohes Potenzial in der Förderung des Radverkehrs: Jeder zweite Weg, der hier mit dem Auto gefahren wird, ist kürzer als 6,4 Kilometer. Doch viele Kommunen scheuen den Wandel, dem nicht-motorisierten Verkehr Vorrang zu gewähren. Anders die Stadt Nordhorn. Mit dem Ausbau der Komfort -Radwege zeigt die Kommune auf konsequente Weise, wie eine gute Infrastruktur für klimafreundlichen Radverkehr gestaltet sein kann. Insbesondere die Änderung der Vorfahrtsregeln kann dazu beitragen, das herkömmliche Mobilitätsverhalten in unserer Gesellschaft zu ändern.“

Auch Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling freute sich sehr über die besondere Auszeichnung. Er kündigte an, dass die 5.000 Euro Preisgeld in die Umsetzung zukünftiger Radverkehrsprojekte fließen werden. Der Nordhorner Rat hat erst vor wenigen Monaten ein Radverkehrskonzept beschlossen. „Darin sind zahlreiche Maßnahmen verzeichnet, in die diese Finanzspritze einfließen kann“. so Berling.

Foto: © Ulrich Pucknat
von rechts: Umweltminister Olaf Lies, Straßen- und Verkehrsplanerin Anne Kampert, Stadtbaurat Thimo Weitemeier und den Präsidenten des Niedersächsischen Landkreistages Bernhard Reuter bei der Preisverleihung und Scheckübergabe.

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